Wie setzen sich Druckkosten zusammen?

Grundsätzlich gibt es für die Druckkosten erst einmal diese Positionen:
– anteilige Anschaffungskosten des Druckers
– Verbrauchsmaterialien (Toner, Tinte, Trommeln, Druckköpfe, usw.)
– Druckmedien, wie Papier, Folie, Spezialpapier, Schmuckpapier
– Energiekosten für Drucker und Computer (Achtung, auch stand-by-Verbrauch) und
– Personalkosten für Druckerstellung und Weiterverarbeitung.
Hier möchte ich näher auf die Verbrauchsmaterialien eingehen.
Die unten angegebenen Informationen sind weitestgehend allgemein gehalten, beziehen sich aber oft auf Drucker von OKI.

1. Toner:

Hersteller geben stets eine Reichweite der Patronen an. Diese wird in Tests anhand von Standardverfahren ermittelt.
Die Angabe bezieht sich auf eine Flächendeckung des bedruckten Mediums von 5%. Das wird z.B. nach ISO10561 mithilfe des
„Dr. Grauert-Briefes“ ermittelt. Drucken Sie mit einer Patrone für 3000 Seiten diesen Brief also 3000 mal.
Bei höherer Flächendeckung durch Fettschrift, Bilder, Balken oder gar Hintergrund von z.B. 15% sind also nur noch 1000 Seiten möglich.
Theoretisch wären bei einen Farbdrucker somit 4 mal 100% möglich. In der Praxis hat aber ein vollflächiges, dunkles Farbfoto
max. 180% Flächendeckung. Durchschnittliche Farbseiten mit Bildanteil liegen bei 25-70%.
Sparen lässt sich somit vor allem vorausschauend mit der Gestaltung der Dokumente. Farbige Hintergründe, wie sie gern in Präsentationen
verwendet werden, sollten vermieden werden. Der Ausdruck von Dokumenten, die statt gescannt mit einem Handy oder einer Kamera
fotografiert wurden, gibt meist farbstichige Hintergründe. Hier ist das Scannen mit einem Scanner vorzuziehen.

2. Bildtrommeln:

Die Lebensdauer der Trommeln wird von den Herstellern auch in Bezug auf die Farbdeckung auf den Ausdrucken angegeben.
Dies stellt jedoch bei den Trommeln nur einen, weniger bedeutenden Verschleißfaktor dar. Mehr Verschleiß entsteht an den drehenden
Teilen und an Abstreifteilen innerhalb. Dabei ist zu beachten, dass dieser mechanische Verschleiß bei jeder Drehung auftritt,
also auch beim Aufwärmen des Druckers.
Deshalb ist es nicht sinnvoll nach dem Druck von einzelnen Seiten das Gerät jedes Mal auszuschalten. Große Druckjobs nutzen die Lebensdauer besser aus. Standardmäßig liegt die Lebensdauer zwischen 20.000 und 40.000 Seiten.
Vor dem Austauschen der Trommel soll der Drucker ausgeschaltet werden (Ausnahme OKI-Serie MC3xx, 5×1,5×2 – siehe unten), da das Rücksetzen während der Druckerinitialisierung stattfindet.
Da Trommeln bei der Herstellung zwar getestet werden, aber trotzdem ungefüllt ausgeliefert werden, kann bei geringem Tonerstand
auch ein neuer Toner nötig werden. Ansonsten ist die Weiterverwendung des bisherigen Toners jedoch angesagt und sinnvoll.
Für den Austauch des Trommelkits bei der OKI-Serie MC3xx, 5×1,5×2 beachten Sie bitte genau die beiliegende Anleitung. Dabei soll Bild 1 darstellen, dass der Drucker eingeschaltet bleiben soll und nach Bild 9 warten Sie 4 min bis 15 min bis im Display gemeldet wird, dass kein Toner gefunden wurde. Setzen Sie dann mit Bild 10 fort.

3. Heizung – Fixiereinheit:

Hier gibt es viele Namen für ein Teil, das den Toner auf dem Papier fest“bäckt“: Fixiereinheit, Fixierer, Heizung, fuser unit, fuser.
Vor der Heizung liegt der Toner entsprechend dem Druckergebnis lose auf dem Papier. Erst in der Heizung wird das Tonerpulver bei Temperaturen von 150° C bis 200° C und einem Anpressdruck von etwa 75 kp auf dem Papier festge“backen“, d.h. fixiert. Deshalb ist das Papier, das aus dem Drucker kommt, noch etwas warm. Verwenden Sie kein feuchtes Papier. Dabei kann es zum Rollen des Papiers kommen.
Die Lebensdauer der Heizung liegt je nach Modell bei 60.000 bis 100.000 Seiten. Nur bei kleineren Modellen ist die Heizung fest verbaut und kann nicht vom Kunden gewechselt werden.
Vor dem Austauschen der Heizung soll der Drucker ausgeschaltet werden, da das Rücksetzen während der Druckerinitialisierung stattfindet. In seltenen Fällen, z.B. nach Auftreten von Fehler 980, muss das u.U. wiederholt werden (wieder ausschalten und nochmal Neustart).
Beachten Sie bitte, dass für Laserdrucker nur geeignete Materialien verwendet werden, die die hohen Temperaturen in der Heizung aushalten. So können ungeeignete Folien oder beschichtete Papiere zur Zerstörung der Heizung führen. Auch Material, das mit anderen Druckern schon bedruckt wurde, kann Langzeitschäden an der Heizung verursachen (frühzeitiger Verschleiß). Das wird durch ungeeignete Farbpigmente oder andere Schmelzpunkte der Toner verursacht.

4. Transportband und Alttonerbehälter:

Ein Transportband gibt es in Farblaserdruckern. Bei vielen Typen ist es kombiniert mit einem Alttonerbehälter, der sich unten am Transportband befindet. Das Transportband wird auch als belt, transfer belt bzw. belt unit bezeichnet.
Hauptaufgabe ist das Bewegen des Papiers unter den Bildtrommeln, damit diese das Druckbild auf dem Papier ablegen können. Alles erfolgt mit gesteuerten Hochspannungen. Diese „kleben“ das Papier mithilfe von statischer Aufladung an der schwarzen Folie temporär fest. Transferroller im Transportband sorgen dafür, dass die Tonerpartikel auf das Papier übertragen werden.
Während des Einschaltens, beim Warmlauf nach dem Schließen des Gehäuses und bei größeren Druckjobs nach etwa je 200 Seiten erfolgt eine Nachjustage der Registrierung und der Farbdichte. Hierzu wird auf das Transportband ein Farbmuster gedruckt, das dann von Sensoren abgelesen und in der Elektronik verarbeitet wird. So wird ein gleichmäßiger Druck erreicht, auch wenn die Komponenten altern. Der dazu verwendete Toner wird in den Alttonerbehälter befördert.
Daneben gibt es noch Alttonerbehälter, die den nicht benötigten Toner, der bei der Bildübertragung auf das Papier nicht vollständig dahin übertragen wird, sammeln. Manche Geräte haben hierfür Tonerpatronen, die mit 2 Kammern ausgestattet sind, andere auch separate Behälter.
Die Lebensdauer eines Transportbandes liegt je nach Modell bei 60.000 bis 100.000 Seiten. Wird der Drucker jedoch so genutzt,
dass er oben beschriebene Justagevorgänge sehr oft durchführt, füllt sich der angebaute Alttonerbehälter unverhältnismäßig schnell und die Sollleistung kann nicht erreicht werden.
Vor dem Austauschen des Transportbandes soll der Drucker ausgeschaltet werden, da das Rücksetzen während der Druckerinitialisierung stattfindet. Der Austausch kann vom Nutzer selbst durchgeführt werden. Es gilt jedoch zu beachten, dass beim Einsetzen des Transportbandes dieses zunächst mit der Seite, an der sich das Antriebszahnrad befindet, in die Führungen im Metallrahmen eingesetzt wird, bevor die andere Seite dann abgesenkt und das Band verriegelt wird.

5. Papiere und andere Medien

Mit einem Laserdrucker können Sie Papiere unterschiedlicher Stärke und geeignete Folien und beschichtete Papiere bedrucken.
Viele Laserdrucker ermöglichen auch sehr unterschiedliche Formate von A6 bis A3 und Bannerformate mit einer Papierlänge von bis zu 1300 mm. Dabei ist unbedingt zu beachten, dass es sich um Medien handelt, die explizid als „für Kopierer und Laserdrucker geeignet“ gekennzeichnet sind.
Wegen der Fixiertemperaturen um 170°C dürfen auf keinen Fall für Tintendrucker geeignete, beschichtete Papiere oder Folien für Tintendrucker verwendet werden. Damit würde zumindest ein Ausfall der Heizung eintreten.
Papiere sind mit entscheidend für ein gutes Druckergebnis. Für Farbdrucke sollte man ein gutes, weißes Papier verwenden um eine hohe Brillanz zu erzielen. Verwenden Sie dickere Papiere oder Folien, stellen Sie zunächst fest, ob Ihr Druckermodell diese Materialien bewältigt (Datenblatt). Bei vielen Geräten gibt es gerade für dickere Materialien die Möglichkeit eines geraden Durchlaufweges.
Dazu wird das Papier im Multieinzug bereit gestellt und an der Geräterückseite über eine zusätzliche, zu öffnende Klappe ausgegeben.
Damit ist dann in jedem Fall ein automatischer, doppelseitiger Druck nicht möglich, wohl aber mit einer erneuten manuellen Zufuhr.
Die Papierqualität ist auch mit entscheidend für die Haltbarkeit von Trommel und Heizung. Minderwertige Papiere sondern viel Papierstaub ab (Fasern, die sich beim Durchlauf durch den Drucker von der Oberfläche lösen). Das tritt umso mehr auf umso rauher sich die Oberfläche anfühlt. Der Papierstaub, wie auch Raumstaub führen wie ein Schleifmittel zum früheren Verschleiß an den Trommeln.

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